Im Oktober 2008 fand im renomierten Hotel Bayerischer Hof in München die Feierstunde zur Auszeichnung von Christian Spies, LL.M. statt. Die von ihm eingereichte Projektidee zur Errichung einer institutionellen Kinder- und Jugendmediation auf lokaler Ebene überzeugte die Jury des vom Contarini-Institut der FernUniversität Hagen und der Deutschen Gesellschaft für Mediation e.V. ausgelobten Ausbildungsstipendium für das Weiterbildene Studium Mediation an der FernUniversität Hagen.
Schirmherr der Veranstaltung war Bayerns Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dr. Thomas Goppel. Begrüßt wurden die Teilnehmenden auch von I.H. Dr. Gabriele Inaara Begum Aga Khan und der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch., die neben dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Guido Westerwelle, Prof. Dr. Katharina Gräfin von Schlieffen und Prof. Dr. Fritjof Haft Mitglieder der Jury waren.
Als Gäste waren neben der Justizministerin von Nordrhein-Westfalen Roswitha Müller-Piepenkötter unter anderem der niedersächsische Staatssekretär des Justizministeriums Dr. Jürgen Oehlerking, der ehemaligen Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Winfried Hassemer sowie weitere Spitzenvertreter aus der Wissenschaft anwesend.
Um den Gedanken der Mediation zu einer gelebten Konfliktlösungsalternative für Kinder und Jugendliche zu machen, soll der Projektidee nach für alle Konfliktsituationen eine ständige kommunale Anlaufstelle eingerichtet werden – ein Verein, unter dessem Dach eine Vielzahl von Mediatoren, Verbänden und Institutionen Mediation anbieten, anwenden und fortentwickeln.
Im Mittelpunkt steht die ständige Hilfestellung für Kinder und Jugendliche, die mit Konflikten aus all ihren Lebensbereichen – insbesonder Familie, Schule, Ausbildung, Nachbarschaft – persönlich oder via Internet an den Verein herantreten können. Dieser gemeinnützige Verein vermittelt die Interessierten an ehrenamtlich tätige Mediatoren oder verweist an Stellen, die sich dem Verein angeschlossen haben (sog. Kompetenzzentren). Zugleich soll Schulen die Möglichkeit gegeben werden, Konflikte losgelöst vom Schulumfeld auf „neutralem Boden“ zu bearbeiten und zu lösen. Gleiches gilt für Konflikte aus dem Bereich der Arbeitswelt Jugendlicher, also etwa im Ausbildungsbetrieb.
Durch die Institutionalisierung in Form eines (Dach-)Vereins erhält das Angebot eine Identität und eine Basis zur Herstellung und Ausnutzung von Synergieeffekten, die neben der ehrenamtlichen Tätigkeit die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit bilden sollen.
Kurzmeldung der Rheinischen Post vom 24. Oktober 2008.
Zeitungsbericht „Streiten ja, aber nicht vor Gericht“ von Sonja Gibis im Münchner Merkur vom 29. Oktober 2008.